Talk und Diskussion zu Stadt - Raum - Kunst im Projektraum Axel Obiger
16.02.2023 Dr. Martin Schwegmann, Architekt und Stadtforscher, Atelierbeauftragter des BBK Matthias Mayer, Künstler, Kurator, Projektraumbetreiber Stefano Gualdi, Kunsthistoriker und -vermittler, Projektraum-Manager bei Axel Obiger
Die Hauptfrage bestand darin, wie sich nicht kommerzielle Kunstorte vor Verdrängung selber schützen können bzw. geschützt werden können.
Meine Antwort darauf besteht in einem Mix aus Maßnahmen: u.a. auf rechtlicher und stadtentwicklerischer Ebene muss endlich das deutsche Gewerbemietrecht novelliert werden. Selbigem haben wir im Rahmen der Initiative AbBA (Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser) den Weak Art Award 2018 als größtem Kunstschwächer übergeben. Darüberhinaus muss es auf Bezirksebene Milieuschutzgebiete auch für Gewerbe geben. Pankow macht hier derzeit einen Vorstoß. Initiativen und gemeinwohlorientierten Akteueren müssen Instrumente für Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Dazu gehören Baukostenzuschüsse, Genossenschaftsanteilsförderung auch für Gewerbe, ein praxistaugliches Bürgschaftsprogramm. Nicht zuletzt bedarf es neuer Akteure auf Landesebene und aus dem Kreis der gemeinwohlorientierten Immobilienakteure: Akteure wie eine Gewerbesiedlungsgesellschaft, GSG, die vom Land mit all Ihren Gewerbehöfen verkauft wurde. Die Neugründungen u.a. am Haus der Statistik machen hier Hoffnung, dass solche Akteure ggf. auch den explodierenden Erstellungskosten durch Selbstbau etwas entgegen zu setzen habe, wobei diese bei gemeinwohlorientierten Nutzungen in der Regel gefördert werden müssen.
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